So dann probier ich mal einen eigenen Thread zu erstellen. Ist glaub ich mein Erster. Hoffe er gefällt euch.

Und zwar geht es mir um die Frage was ist euch wichtiger Storyline (Seifenoper) oder Wrestling. In letzter Zeit stoße ich in Wrestling-Artikeln immer wieder darauf wie wichtig die Storylines für die Ratings sind. Demgegenüber steht das sich scheinbar viele gute Wrestler wünschen und dementsprechend gute Matches. Aber ist das wirklich von Vorteil?
Wenn man sich die reinen Fakten ansieht, muss man zugeben das die Storylines für die Ratings immens wichtig sind. Viel wichtiger als solche Edeltechniker wie Bryan oder Punk.
Ich meine die erste große Fehde zwischen Kane und dem Undertaker war sicherlich von der Wrestlingtechnik nicht unbedingt ein Feuerwerk, trotzdem wird heute zurecht von einer genialen Fehde gesprochen. Obwohl der Trash-Faktor sehr hoch war. Für alle die noch nicht dabei waren eine Kurzfassung. Paul Bearer, der Manager des Undertaker erpresste diesen mit einem Geheimnis. Dieses entpuppte sich als Kane. Der Bruder des Takers der eigentlich bei einem Brand im Haus der Eltern (mit diesen zusammen) verbrannte. Aber Kane hatte schwer entstellt überlebt. Und beschuldigte nun den Taker das zerstörerische Feuer selbst gelegt zu haben. Später kam noch raus, das Kane nur der "Halbbruder" des Undertakers war und Paul Bearer sein Vater.

Ganz ehrlich schönere Drehbücher hat auch GZSZ nicht. Seifenoper at its Best. Aber die Fans waren elektrisiert. Die Fehde zog sich über ein halbes Jahr und jede Woche schalteten Millionen Zuschauer ein um zu sehen wie es weiterging.
Auch das Segment mit der höchsten Einschaltquote aller Zeiten war reine Seifenoper. Dies war (wenn ich richtig informiert bin) das Segment "This is your life, Rock". Kleiner Rückblick für alle Jüngeren: Mick Foley schmiss eine Party für seinen damaligen Tag Team Partner The Rock indem er verschiedene Personen aus The Rocks Vergangenheit einlud: den alten Sportlehrer von Rock, die erste Freundin und ne alte Lehrerin von Klein Rocky. Blöd nur das Rock an diese Personen eher negativ dachte. Die Freundin hatte ihn nicht rangelassen usw.
Wrestlingfaktor: 0 % Entertainment und Seifenoper: 100%.

Wer hingegen spricht von magischen Momenten in den Fehden Punk vs Bryan bzw Punk vs Chris Jericho? Ganz ehrlich bei der Fehde Punk vs Bryan ist mir nur das Segment in Erinnerung als AJ während eines Matches rauskam und als sie keine Beachtung bekam, drohte durch einen Tisch zu springen. Ende der Geschichte war, das Punk und Bryan durch den Tisch mussten und AJ die "Yes"-Chants anstimmte.

Was ich damit sagen will. Vielleicht sind Leute wie Punk oder Bryan nicht wirklich wichtig für WWE, sondern eher Seifenoper die mit z.T. abstrusen Wendungen die Zuschauer zum Einschalten bewegt. Vielleicht ist das der Weg aus der Ratings-Krise bzw der Weg das Network profitabel zu machen.

Und jetzt möchte ich eure Meinungen wissen. Was denkt ihr darüber? Ist die Seifenoper wirklich wichtiger wie die Darbietung der eigentlichen Matches? Oder sollte WWE an ihren Weg talentierten Workern eine Chance zu geben festhalten? Wenn ihr euch entscheiden müsstet. Was wäre euch wichtiger? Story oder Wrestling?

P.S.: Kleine Entschuldigung. Meine Zeichensetzung ist ne Katastrophe. Besonders die Kommas. Provokationen (wie das Punk oder Bryan nicht wichtig für das Produkt der WWE sind) sind durchaus bewusst gemacht.

Und jetzt ran an die Tasten!

Bei mir ist beides ungefähr gleich wichtig. Ich feier gute Redner, aber auch gute Wrestler. Das vereint macht für mich den perfekten bzw. nahezu perfekten Worker aus. In der WWE ist/war CM Punk in den letzten Jahren der Mann der beide Seiten sehr sehr gut beherrschte. Ziggler sehe ich auch als solchen, zwar nicht soooo gut, aber trotzdem stark.

Indy-Ligen wie RoH legen eher Wert auf das Geschehen im Ring. Dennoch sind die Storys unterhaltsam. Deswegen sehe ich Ring of Honor auch über WWE, da dort viele Worker beides zu Genüge erfüllen. Das Mic-Work, und das In-Ring Work.

Bei der WWE muss man aber eigentlich am Micro was drauf haben, da diese ja mehr auf Storylines etc. ausgelegt sind. Aber dass das manche nicht wirklich beherrschen, sieht man ja des Öfteren...

Guter Thread! Ist dir gelungen!

Bei mir hängt es davon ab, wer sich an der Fehde beteiligt bzw welchen Stellenwert sie bei der WWE hat. Wenn es eine Main Event Fehde ist, müssen für mich Wrestling und Story ausgeglichen sein, da sich die Writer hauptsächlich auf solche fokussieren. Vom Wrestlerischen muss es ansatzweise gut sein, da es das Main Event bildet und Man sozusagen so lange wartet bis man das Highlight dew Abend sieht. Wenn es vom Wrestling her schlecht ist, lohnt sich dieses warten nicht und man kann gleich zum Ende springen.

Bei einer Midcard Fehde bin ich zufrieden, wenn es über haupt mal eine Story gibt, dementsprechend ist für mich hier das Wrestling wichtiger. Wenn die zwei Athleten ein super Match abliefern, (welches auch für ein paar Monate in Erinnerung bleibt), bin ich vollkommen zufrieden.

Wenn man beides auf einem Level haben will, gibt es zum Glück noch NXT!

Also ich finde beides gleichwertig wichtig und finde auch nicht, dass WWE und Daily-Soaps im TV nahe beieinander liegen. Dennoch sind die Geschichten beider Formate oft sehr ähnlich. Siehe z.B. Tyson Kidd/Natalya.

Wrestling ist eine Sache, aber das bekommt WWE ja meisten unterhaltsam auf die Reihe. Squash-Matches sind aktuell in der Unterzahl. Storylines haben wir Gott sei Dank aktuell auch in guter Qualität, hier fehlt immer nur der Fokus auf den richtigen Wrestlern und eine qualitativ gute Story für JEDEN vorhanden Championship-Title.
Aktuell ist also die Förderung des Story-Produktes wichtiger, denn das Wrestling Produkt ist gut.

Naja Für mich ist Beides wichtig.... Ich bin mehr Fan der Action im Ring aber es ist auch blöd wenn da 2 Mannen im Ring sich gegenüber stehen und hinter dem Aufeinandertreffen keine Vorgeschichte steckt die einem erklärt warum die 2 eigentlich gegeneinander antreten.

Letztlich sind es ja die Storylines die die Matches erst ihren Sinn geben und sie zu dem machen was sie sind.

Wir schauen denke ich alle besonders die WWE, weil wir auch einen gewissen Grad an Entertainment in Form von Stories sehen wollen. Ansonsten würden wir uns ja hauptsächlich in den Sphären des Independent Wrestlings umschauen und anheuern. Mir persönlich ist die Story immer ein Stück weit wichtiger als das Wrestling. Wenn ich eine tolle Story habe mit toller Atmosphäre und Hintergrund und Allem, dann kann ich über schwächeres Wrestling hinaus sehen. Heißt, für mich kompensiert eine gute Story ein schwaches Match. Ein gutes Match hingegen kompensiert in höheren Cardregionen für mich keine fehlende bzw. schwache Story. In der Midcard hingegen finde ich ein tolles Match dann doch irgendwie wichtiger, als eine großartige Story. Undercard sowieso, da gibt es ja eh nie Stories. Ist halt ganz unterschiedlich. Ich kann mal ein paar Beispiele nennen.


Im Main Event/Uppercard

Größtes Beispiel hier: The Rock vs John Cena. Sicher kein hochwertiges Wrestling Match. Aber von der Atmosphäre her, von der Story her, von der Spannung her, von der Intensität her war das Spitzenklasse und daher auch völlig zurecht das Main Event von Wrestlemania wie ich finde, auch zwei Jahre hintereinander.

Aber auch so gut wie jedes Undertaker Match. Diese Streak hat so eine Story an sich schon geboten, dass es ganz egal war, wie das Match wird. Die Spannung war da. Die Atmosphäre war da. Alles war da. End Of An Era Match eines der genialsten Matches aller Zeiten finde ich und das allein wegen der Story, die dann auch teilweise im Ring erzählt wurde. Sowas sehe ich tausend mal lieber als technisch hochwertiges Wrestling. Nicht falsch verstehen, ich liebe Wrestling, aber Stories wie solche liebe ich dann noch mehr. Auch CM Punk vs Undertaker, besonders tragisch durch Paul Bearer's Ableben, war kein brilliantes Match, aber die Story hats gerissen.

Zum Teil auch Brock Lesnar vs John Cena. Match war rein vom Wrestling her gar nichts, F-5, German Suplex, F-5, Ende. Aber es war durch die Geschichte so genial. Versteht ihr was ich meine? Auch von der Spannung her ein ganz neues Level. Man hat doch die ganze Zeit damit gerechnet, dass Cena jeden Moment zurück kommt.. und dann ist es plötzlich vorbei. Das Unerwartete.


In der Midcard

Hier ist so ein perfekter Mix eigentlich mein favorisiertes Stilmittel. Brauche hier denke ich kein Beispiel bringen. Nettes Match incl. netter Story. Mehr forder ich in der Midcard nicht.


In der Undercard

Hier zählt das Wrestling. Tyson Kidd typischer Undercarder. Kein brauchbares Material für eine gescheite Story, aber ein toller Wrestler. Die ganzen Techniker, die am Mic nichts können. Typische Undercarder, die man aber natürlich für den Aspekt braucht. Für das Wrestling. Kidd, Sin Cara, Gabriel etc. Diese Leute. Habe natürlich auch nichts dagegen, wenn hier eine nette Story vorhanden ist.



Fazit

Wenn man diese Aspekte und somit dann die komplette Card zusammen betrachtet, dann hat man denke ich ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Story und Wrestling. Und dafür steht die WWE am Ende denke ich auch. World Wrestling Entertainment. Der Name ist Programm. Ich liebe das Produkt, auch wenn es ihre Tiefpunkte hat. Die perfekte Mischung zwischen Geschichtenerzählung und Action im Ring.

Beides wird benötigt. In Titel-Fehden m.E. beides. In weniger wichtigen Fehden oder Random-Matches reicht auch "nur" gutes Wrestling.