Wie einige sicherlich mitgekriegt haben, ist es ziemlich still um dieses Projekt geworden. Das bedeutet jedoch bei weitem nicht, dass es stillgelegt wurde. Ich arbeite derzeit fleißig an den verschiedenen Charakteren. Allerdings hab ich einige Probleme bei diesen, wodurch sich mein Zeitplan deutlich verzögerte.
Ihr werdet vermutlich erst Ende August/Anfang September die erste Show zu Gesicht bekommen, und ich hoffe, dass ich meine Gedanken diesbezüglich so umsetzen kann, wie ich es mir wünsche. Denn wenn dieser Fall eintrifft, und vorsicht, nun kommt etwas Eigenlob, wird das hier groß. Diesen Satz werde ich warscheinlich noch bereuen. Ich hoffe es freuen sich doch manche noch hierdrauf.
Kannst dir ja gerne den Anfangspost im DESPERATE-Thread durchlesen, falls du dies noch nicht getan hast. Dort steht alles Allgemeine zu diesem Projekt drin, und auch, was das hier von den anderen unterscheidet :)
Wichtige Ankündigung, um Missverständnisse zu vermeiden, wenn die erste Show(die ich bereits angefangen habe) online kommt.
Es gibt keinen Erzähler oder etwas dergleichen, sondern es werden die Blickwinkel dreier Personen beleuchtet, die alle aus der Ich-Perspektive ihre Sicht der Dinge schildern. Zum einen gibt es einen ganz normalen Zuschauer, einen Wrestler und den bereits angekündigten Psychather. Warum genau die drei Personen gewählt worden, wird während den Shows Stück für Stück deutlich.
Klingt wie etwas, das ich auch mal durchziehen wollte, nur war ich zu blöd, um es ordentlich umzusetzen, deshalb hab ich es gelassen. Bin gespannt, wie du das angehen wirst.
Um euch das ganze mit den verschiedenen Perspektiven mal in geschriebener Form näher zu bringen, hier mal ein kleiner Ausschnitt aus dem bisher entstandenen Teil der ersten Show. Ist aus der Sicht des Wrestlers(zudem noch Infos kommen während den Shows). Ihr könnt euch hier ja auch mal einen Eindruck über den Schreibstil etc. verschaffen.
Langsam binde ich mir die Tapes um meine verschwitzten, kleinen Hände. Ich zittere. Eine Sträne meiner langen, schwarzen Haare wische ich mir aus dem Gesicht. Neben mir liegt meine Maske, die ich beim Entrance verwenden möchte. Sie ist weiß, mit Löchern für die Augen. Die Aushöhlung für die Nase bietet genug Platz. An einigen Stellen ist sie leicht eingerissen. Der Mundschlitz ist nach unten gerichtet, die Maske spiegelt einen traurigen Gesichtsausdruck wieder. Ich trage sie bereits seit meinen frühsten Lebensjahren bei mir. Sie spiegelt mich selbst wieder. Niedergeschlagen, kalt, enttäuscht.
Ich greife nach ihr mit meiner rechten Hand, schaue sie mir ein letztes Mal an, streichel mit meinem Daumen langsam über den Stoff. Erinnerungen kommen hoch, an schwierige, düstere Zeiten. Eine kleine Träne läuft über mein Gesicht, bis ich mit der Maske mein Gesicht bedecke.
Soooo, mein Zeitmanagement ist ziemlich im Arsch, und ich hinke vielleicht etwas mit der Show hinterher, aber ich muss zu meiner Verteidigung auch hervorbringen, dass ich mich derzeit viel mit Mythologien und Sagen bzw. Legenden vieler Kulturen beschäftige, um diese in die Charakter Entwicklung einfließen zu lassen. Um die Aufmerksamkeit wenigstens wieder etwas aufflammen zu lassen, gibt es einen weiteren kleinen Ausschnitt der ersten Show, diesmal aus der Sicht des Zuschauers.
Um mich herum wird es immer enger, die Halle ist restlos überfüllt. Nun wird auch noch das Licht gedimmt. Passiert etwas? Ich mache mich lang, und registriere dabei, mit Unterstützung der lauten Geräusche der zu gegenden Personen, dass der erste Wrestler in Richtung des Ringes tritt. Er wirkt selbstsicher. Eher schmal gebaut, kurze schwarze Haare, viele Tattoos. Einem, dem du nicht im Dunkeln begegnen willst. Ein schwarzer Drache ziert seinen Rücken, mit pechschwarzen Augen. Ein furchterflößendes Vieh. Die Arme beherbergen Totenköpfe oder einige Schriftzüge, die jedoch zu klein sind, damit ich sie lesen könnte.
Auf einem verhältnismäßig kleinem Bildschirm wird nun der Name des Wrestlers eingeblendet.
"Sérgió Marquéz"
Nun dreht er sich in meine Richtung, damit ich sein Gesicht erblicken kann. Er scheint mexikanischer Herkunft zu sein, wie es sein Name bereits vermuten ließ. Auffällig ist, dass er keine Maske trägt. Vielleicht wäre dies aber recht sinnvoll gewesen, hätte er so seine schrecklichen, sowie großen Narben, die er im Gesicht trägt, verdecken können.
Ich versuche mich dran zu halten, nur kommt immer irgendetwas dazwischen. Freue mich aber extrem darauf die Gespräche des Psychiaters zu schreiben, da ich mich auch damit auseinandergesetzt habe, und nun einige Tricks etc. einbauen werde.
Ich schlürfe noch kurz an meinem Kaffee, der heiß und wohltuend ist. Ein bischen Wärme in der "kalten Hölle", wie dieser Ort bereits bei der ersten Veranstaltung gennant wird, ist sicherlich sinnvoll. Hinzu genieße ich die Ruhe vor dem Sturm, denn ich erwarte gleich meinen ersten Patienten. "Shame" ist sein Name. Mysteriös, für was, wen oder vielleicht besser gefragt, weswegen ist er eine Schande? Für was schämt er sich, dass er dieses Pseudonym für treffend hielt?
Ein Klopfen an der Tür. Es waren Pausen dazwischen, sodass immer der Hall zu hören war. "Herein", dringt es aus meinem Mund. Eine Regung bleibt jedoch aus. "Herein!", versuche ich es etwas lauter und kräftiger. Doch wieder geschieht nichts. Ich stoße einen Seufzer aus, wonach ich mich von meinem Bürostuhl erhebe, um die Tür zu öffnen. Während ich die Klinke herunterdrücke, kann man ein leises Knarren vernehmen. Nun gut, das Holzgestell öffnet sich, und zum Vorschein tritt ein relativ junger Mann, dessen Gesicht zu Boden gesenkt ist. Um die dreißig schätze ich. Kurze, schwarze Haare, an den Seiten kahl rasiert. Ich bitte ihn erneut herein, und tatsächlich begibt er sich nun in den Raum. Ich zeige auf eine kleinere Coach, die meinem Schreibtisch gegenüber positioniert ist. Er versteht, und setzt sich ohne ein Wort auf jene. Ich setzte mich wieder auf meinen Bürostuhl. Die Ellenbogen berühren den Tisch, während meine Hände gefaltet sind. Mein Oberkörper ist leicht nach vorne gesenkt, um Offenheit zu zeigen, jedoch mit einem gewissen Maß von Distanz. Ich habe bereits genug in meiner Karriere erlebt um gelernt zu haben, dass man die Extremfälle nie zu nah an sich heranlassen sollte. Besonders jene nicht, die man kaum beziehungsweise gar nicht kennt.